Südliches Dänemark: 5 Inseln in einer Woche – Teil 1

Geplant war die Tour schon länger, aber die Wettervorhersage machte es spannend: Wird alles klappen, oder versinken wir im Regen? Am Sonntag dann die Entscheidung: Wir wagen es! Also Frida auf den Hof umgeparkt, zügig alles gepackt, alle fassen mit an, und schon kann es Montag nach einem ausgiebigen Frühstück losgehen. Schließlich muss eine schulfreie Woche mit übereinstimmenden Schulentwicklungstagen an zwei Schulen plus dem Himmelfahrtstag entsprechend genutzt werden

Anreise über Fehmarn

Die erste Insel, die wir passierten, war Fehmarn. Nach rund zwei Stunden standen wir im Stau vor der Fehmarnsundbrücke und bestaunten die Gewitterfront, die einmal quer über die Insel zieht. Bei uns bliebs trocken , und wir erreichten die Insel, nachdem der Regen abgezogen war. Im Industriegebiet von Burg am Fehmarn haben wir dann unseren Frischwassertank aufgefüllt, ein kleiner Zwischenstopp bei Edeka für frisches Brot und Erdbeeren, dann dort auf dem Parkplatz noch schnell per Internet die Fährtickets gebucht, und 10 Minuten später waren wir schon am Fährterminal.

Fridas erste Fährüberfahrt

Ist schon ein bisschen aufregend, aber letztendlich ganz easy: Die Buchungsbestätigung schickte uns zur gelben Spur, dort am Terminal kurz den QR-Code vorgezeigt, und schon nannte uns die nette Dame die Spur, an der wir uns anstellen sollten. Kaum den Motor ausgemacht, sahen wir schon die Fähre in den Hafen fahren. An diesem Tag waren drei Fähren im Pendelbetrieb unterwegs, was die Wartezeiten sehr überschaubar macht.

Und dann ging es los: Der Einweiser in der gelben Warnjacke zeigte nach Rechts, und zu unserem Erstaunen gings dann über die große Rampe auf das Oberdeck für PKWs. Passt also auch für drei Meter hohe Fridas . Um ein ungeplantes Auslösen der Fahrzeug-Alarmanlage zu vermeiden, haben wir diese beim Verlassen nicht aktiviert, aber sehr drauf geachtet, die Handbremse anzuziehen!

Willkommen auf Lolland

Die Überfahrt dauert etwa 45 Minuten, und schon rollten wir wieder von Bord, folgten der Kolonne, wurden nach kurzer Fahrt bei den Einreisekontrollen durchgewunken und waren auf der zweiten Insel der Reise, nämlich Lolland.

Unser erster Stopp sollte Pilen sein, ein toll gestalteter Aussichtspunkt mitten in der derzeit größten Baustelle Nordeuropas, dem Fehmarnbelt-Tunnel. Wie kommt man hin? Nach der Grenzkontrolle rechts halten und bei der Tankstelle die E47 verlassen. Dann einmal links und zweimal rechts abbiegen und der Ausschilderung zur Baustelle folgen. Ein Blick auf Google-Maps, die Ausschilderung das Navi haben uns geholfen. Es gibt einen Parkplatz, der auch für größere Womis gut geeignet ist, und von dort sind es nur ein paar hundert Meter zu Fuß bis zum „Pfeil“ (was Pilen auf deutsch bedeutet). Eine tolle Aussicht auf die Baustelle und einige sehr interessante Infos zu dem ganzen Thema erwarteten uns.

Unsere erste Übernachtungsmöglichkeit war dann ganz in der Nähe: Am Ende des Hyldtofte Strandvej ein Parkplatz, der für Womi-Übernachtungen vorgesehen ist. Eingezeichnete Parkflächen für 7 Fahrzeuge, bezahlt wird am Automaten per Kreditkarte. Es gibt keinen Strom, aber eine (in die Jahre gekommene aber saubere) Toilette.

Und einen kleinen Raum mit Büchern zum Abgeben, Mitnehmen, Tauschen. Wir fanden auch einige deutschsprachige Bücher. Ein Rezensionsexemplar für Buchhändler von Bill Bryson’s „Reif für die Insel“ wurde unsere abendliche Vorleselektüre und sorgte für viel Heiterkeit auf der Reise

Ein Abendspaziergang mit Sonnenuntergang über der Baustelle, beobachtet von einem Rehbock aus dem nahen Wäldchen, rundete den Tag ab. Zwei weitere Womos waren noch auf dem Platz, und so begann dann eine sehr ruhige Nacht für uns alle.

Unplanmäßige Gäste zum Frühstück

Der Morgen startete überraschend: Plötzlich tauchte ein großer Reisebus in unserem stillen Winkel auf, aus dem eine große Truppe Senioren entstieg und den Deich erklomm. Nach einer kurzen Erklärung der Reiseleitung – es ging wohl um die Baustelle – marschierte die Truppe wieder zurück, bestieg wieder den Bus, und entschwand. War schon etwas skuril…

Aber auch wir entschwanden nach einem ausgiebigen Frühstück ging die Fahrt einmal quer über die Insel, nach Kragenaes. Ein kleines Sackgassenörtchen: Wer weiterwill, braucht eine Fähre, um zu einer der drei kleinen vorgelagerten Inselchen zu kommen.

Wir parkten Frida auf dem großzügigen Parkplatz am Hafen und wollten uns dann die Dodekalitten anschauen. Leider hatten die Regenwolken etwas dagegen, denn als wir nach Durchqueren des kleinen Wäldchens aufs freie Feld kamen, startete der Regen, und ließ auch nicht nach. So haben wir kehrt gemacht, die imposanten Steinskulpturen nur von Ferne gesehen und stattdessen dem lokalen Købmand einen Besuch abgestattet.

Nächste Fähre zu Insel Nr. 3

Zurück im Womi ergab eine Befragung aller Beteiligten, dass wir keinen zweiten Versuch eines Spaziergangs starten wollten und stattdessen hieß die Devise: Auf zu neuen Ufern, vielleicht ist das Wetter auf der nächsten Insel besser!

Gesagt getan. Die Langelandslinjen brachte uns von Tårs über den Großen Belt in 45 Minuten nach Spodsbjerg auf Langeland. Auch hier ging die Ticketbuchung per Internet von unterwegs recht einfach. Am Terminal selber kurz den Code vorzeigen und auf die angesagte Spur fahren.

Nach kurzer Wartezeit war die Fähre da, und wir konnten an Bord fahren. Immer schön den Anweisungen der gelben Männer folgen. Wählhebel auf „P“ (bzw. Gang einlegen), Handbremse anziehen (!), Alarmanlage nicht aktivieren, über den Tieflader mit den zwei riesigen Traktoren auf der Nachbarspur staunen, und dann ab aufs Oberdeck und die Fahrt genießen!

Und so rollten wir dann also auf die dritte Insel unserer Tour, Langeland. Da wir für den Tag genug gesehen hatten und auch das Wetter nicht so wirklich beständig wirkte, entschieden wir uns dagegen, einen weiteren Ausflug in den Süden zu wagen und steuerten hingegen direkt unseren nächsten Übernachtungspunkt an, den Autocamperplads Rudkøbing Havn, direkt an der örtlichen Marina gelegen, mit einem tollen Blick auf die große Brücke.


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